Prüfdienst: Wir sind begeistert!

Anna-Lena und Miriam im Interview

Gerade haben unsere ersten Prüfdienst-Studis erfolgreich ihr duales Studium abgeschlossen und sind in den Arbeitsalltag als Betriebsprüfer gestartet. Die beiden Absolventinnen Anna-Lena und Miriam erzählen im Interview von ihren Erfahrungen.

Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Studium! Jetzt seid ihr Betriebsprüfer. Wie kamt ihr auf die Idee, Prüfdienst zu studieren?

Anna-Lena: Mein Vater hat immer gesagt: „Geh doch zur Rentenversicherung!“ Das habe ich mir total langweilig vorgestellt. Aber als ich auf der Ausbildungswebsite der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland vom Prüfdienst mit seiner Kombination aus Außen- und Innendienst sowie der selbstständigen Arbeit gelesen habe, fand ich das sehr spannend. Außerdem war mir wichtig, dual zu studieren, da ich gleich Geld verdienen und nach dem Studium die Aussicht auf einen festen Job haben wollte. Also habe ich mich beworben und erhielt die Zusage.

Miriam: Ich habe ursprünglich Industriekauffrau gelernt, wollte aber gerne beruflich mehr erreichen. Meine damalige Kollegin hat mir von ihrer Tochter erzählt, die im Prüfdienst bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland arbeitet. Das fand ich interessant, so dass ich mich für das Prüfdienst-Studium beworben habe. Jetzt sind die Tochter und ich sogar Kolleginnen im gleichen Team.

Cool! Haben sich eure Erwartungen an das Prüfdienst-Studium erfüllt?

Miriam: Auf jeden Fall! Ich bin sehr begeistert, dass wir so eigenständig arbeiten dürfen. Ich arbeite die meiste Zeit sehr flexibel. Wenn die Arbeitgeber an der elektronisch unterstützten Betriebsprüfung teilnehmen, also ihre Daten elektronisch übermitteln, müssen wir nicht unbedingt vor Ort sein. Derzeit schaffe ich es bei meinem zugeteilten Kontingent, einmal pro Woche im Außendienst vor Ort beim Unternehmen zu sein und zu prüfen, ob sie ihre Sozialversicherungsbeiträge ordnungsgemäß abführen und die Meldepflichten zum Beispiel für die Unfallversicherung und die Künstlersozialabgabe einhalten.

Beiträge und Meldepflichten prüfen – klingt, als wäre der Berufszweig der Betriebsprüfer nicht sehr beliebt bei Unternehmen.

Miriam: Die meisten Unternehmen, zu denen wir kommen, haben eine gewisse Anspannung, wenn wir uns anmelden, dass eventuell Beiträge nachberechnet werden. Unser Augenmerk liegt auf der ordnungsgemäßen Berechnung und Abführung der Sozialversicherungsbeiträge. Das bedeutet, dass wir auch Gutschriften machen.

Anna-Lena: Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen läuft eigentlich meistens sehr gut und ich habe bisher keine negativen Erfahrungen gesammelt.

Wie war denn nach dem Abschluss der Einstieg ins „richtige Arbeitsleben“?

Anna-Lena: Der Übergang war sehr fließend, da wir in dem Team arbeiten, in dem wir während des Studiums schon unsere Praxiszeiten absolviert haben. Dadurch ist alles schon sehr eingespielt. Es ist ein gutes Gefühl, alle zu kennen und nach dem Abschluss nicht wieder „die Neue“ zu sein.

Prüfdienst Studentinnen bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland DRV
Anna-Lena (l.) und Miriam haben nach ihrem erfolgreichen Prüfdienst-Abschluss die Festanstellung sicher.

Apropos neu: Ihr habt 2020 als erster Studiengang bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland das Prüfdienst-Studium aufgenommen. Und dann auch noch mitten in der Corona-Pandemie. Wie empfandet ihr das, welche Herausforderungen gab es zu meistern?

Anna-Lena: Wir hatten die ersten vier Wochen unseres Studiums Präsenz-Unterricht an der Hochschule des Bundes in Berlin, unser Jahrgang aus 15 Studierenden war in zwei Gruppen eingeteilt. Danach mussten wir jedoch ins Homeschooling für sechs Monate. Teilweise hatten wir von 8 bis 17 Uhr Online-Vorlesungen. Es war schon echt hart, jeden Tag nur vor dem Bildschirm zu sitzen und sich zu motivieren, etwas komplett Neues zu lernen. Aber die Dozenten haben alles gegeben, um es uns so angenehm wie möglich zu machen.

Welche Vorlesungen hattet ihr in eurem Studium und welche fandet ihr am spannendsten?

Anna-Lena: Die meisten Vorlesungen hatten wir im Fach Prüfdienst. Daneben gab es Vorlesungen in den Fächern BWL, VWL, Sozialwissenschaften, Personalpsychologie, Zivil-, Staats- und Verwaltungsrecht.

Miriam: Ich fand die Prüfdienst-Vorlesungen am besten, weil unsere Dozentin sehr anschaulich erklärt und von Fällen aus der Praxis erzählt hat. So hat wirklich jeder verstanden, worum es beim Prüfdienst geht.

Welche Erkenntnisse haben euch während des Prüfdienst-Studiums besonders überrascht?

Anna-Lena: Ich hätte vor dem Studium nicht gedacht, dass wir so wenig mit dem Rentenrecht zu tun haben werden. Wir hatten während des Studiums einen dreiwöchigen Einblick in die Renten-Sachbearbeitung am Standort Dresden. Aber unsere Arbeit als Betriebsprüfer unterscheidet sich grundlegend von der der Renten- und Reha-Sachbearbeiter. Wir haben mit den Versicherten nichts zu tun, sondern mit den Unternehmen, bei denen die Versicherten meist angestellt sind. Wir sorgen dafür, dass die Arbeitgeber die Beiträge ordnungsgemäß abführen, denn nur so können beispielsweise Renten gezahlt und Reha-Maßnahmen finanziert werden.

Hochschule HS Bund Berlin Prüfdienst
Die Hochschule des Bundes am Rohrdamm in Berlin: Hier absolvieren die Prüfdienst-Studierenden ihre Theorie.

Spannend! Wie bewertet ihr das Verhältnis und den Wechsel zwischen Theorie und Praxis?

Miriam: Der erste Theorieabschnitt an der Hochschule war mit sieben Monaten recht lang, aber wichtig für die Grundlagen. In der Praxis haben wir dank der vielfältigen Betriebsprüfungen sehr viel neues Wissen mitgenommen. Das hatte wiederum den Vorteil, dass wir in den Vorlesungen den Lernstoff besser einordnen konnten, weil wir ihn schon aus der Praxis kannten.

Nehmt ihr noch etwas anderes als den Wissenszuwachs aus dem Studium mit?

Miriam: Mich hat die Zeit in Berlin auf jeden Fall verändert, ich bin selbstbewusster geworden.

Anna-Lena: Da ich in meinem Beruf ständig mit fremden Menschen zu tun habe, fällt mir das jetzt auch im Privaten viel leichter. Und es sind einige sehr gute Freundschaften entstanden – auch zu den Studierenden der anderen Rentenversicherungsträger, mit denen wir zusammen in einem Jahrgang waren.

Gibt es auch Kritikpunkte?

Miriam: Die Wohnungssituation in Berlin war ein echter Stressfaktor, weil wir uns aufgrund des Wechsels zwischen Theorie in Berlin und Praxis in Mitteldeutschland immer wieder eine neue Wohnung suchen mussten. Aber unser Träger hat sich sehr bemüht, uns dabei zu unterstützen. Künftig soll es ein Kontingent an Wohnungen für die Studierenden in Berlin geben, das erleichtert die Sache enorm.

Und wie war Berlin an sich?

Anna-Lena: Ich bin kein Großstadt-Fan, mir war das alles zu anstrengend und ich fühle mich in Dresden sehr wohl.

Miriam: Ich fand es sehr schön und habe die Zeit sehr genossen. U-Bahnfahren war für mich anfangs neu, aber ich habe mich sehr schnell an die Vorzüge der Großstadt gewöhnt.

Prüfdienst Studium dual Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland
Als mobile Betriebsprüferin ist Anna-Lena in ihrem Prüfgebiet in Mitteldeutschland unterwegs.

Jetzt habt ihr eure unbefristete Festanstellung in der Heimat in Mitteldeutschland. Fühlt ihr euch auf eure Tätigkeit ausreichend vorbereitet?

Miriam: Ich fühle mich sehr gut vorbereitet. Natürlich wird es immer mal Fälle geben, bei denen ich die Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen brauche. Aber im Team sind alle sehr hilfsbereit und ich freue mich auf das, was kommt.

Anna-Lena: Wir haben zwar jetzt noch nicht das volle Prüfkontingent von rund 300 Prüfungen pro Prüfer im Jahr, aber auch schon eine ordentliche Liste abzuarbeiten. Das sehe ich schon als eine gewisse Challenge an mich selbst. Die Rechtsauffassung ändert sich auch regelmäßig, so dass wir uns immer auf dem Laufenden halten müssen. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Außerdem haben wir die Möglichkeit, in internen Lehrgängen der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland unser Wissen noch weiter zu vertiefen.

Was sollte man für das Prüfdienst-Studium mitbringen und für wen eignet es sich?

Anna-Lena: Es eignet sich für jeden, der sich für das Thema Recht interessiert, den Mix aus Außen- und Innendienst mag, Kontakt zu anderen Menschen nicht scheut und gerne am Computer arbeitet. Man sollte aber auch sehr zielstrebig und entscheidungsfreudig sein, denn die Arbeit ist sehr eigenverantwortlich, das Prüfkontingent recht hoch und die Arbeitszeiten sind flexibel.

Welche Tipps gebt ihr Interessenten, die sich für ein Prüfdienst-Studium bewerben möchten?

Miriam: Während des Studiums sollte man sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzen. Gerade im ersten Studienabschnitt kommt viel Wissensvermittlung auf einen zu. Aber es ist alles zu schaffen und wir konnten uns immer an unsere Dozenten in der Hochschule und die Kollegen in der Praxis wenden.

Anna-Lena: Da es sich um ein Studium des Rechts handelt, sollte man nicht abgeschreckt sein von der Arbeit mit Gesetzen. Es ist nicht immer einfach, aber wer sich dafür interessiert und dranbleibt, wird es gut schaffen.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Betriebsprüfer Stellenangebote Jobs Deutsche Rentenversicherung
Miriam kann sich - genau wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Prüfdienst - ihre Arbeitszeit zwischen Außendienst, Büro und Homeoffice flexibel einteilen.

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