Ausbildung oder duales Studium?

Tipps für Unentschlossene

Annalena ist im dritten Jahr ihres dualen Studiums „Bachelor of Laws - Sozialversicherung“ in Kooperation mit der Hochschule Meißen.

Zuvor hat sie eine Ausbildung zur Sozial­ver­sicherungs­fach­ange­stell­ten bei der Deut­schen Ren­ten­ver­sicherung Mittel­deutsch­land gemacht.

Im Inter­view vergleicht sie beide Aus­bildungs­formen und gibt Tipps für Un­ent­schlossene.

 

Ausbildung oder duales Studium - Was ist näher an der Praxis?

Auf jeden Fall die Ausbildung. Während des Studiums bin ich nur ein Drittel der Studienzeit in der Praxis und dann in längeren Blöcken, während ich als Auszubildende öfter und insgesamt auch länger in der Praxis war. Dafür kann ich als Studierende auch in andere Praxis-Betriebe schnuppern, zum Beispiel in die Krankenversicherung, ins Jobcenter oder ins Jugendamt.

Ausbildung oder duales Studium?
Ausbildung oder duales Studium? Diese Frage hat sich auch Annalena gestellt.

Wofür muss man mehr lernen?

Das ist eine Typfrage und hängt auch davon ab, ob einem die Arbeit mit Gesetzen liegt. Es kann sein, dass man in der Ausbildung mehr oder weniger lernen muss, ebenso wie das duale Studium den einen mehr und den anderen weniger herausfordert. Insgesamt ist das Studium meiner Meinung nach aber anspruchsvoller, da mehr Inhalte in kürzerer Zeit gelehrt werden. Außerdem ist das Studium breiter gefächert als die Ausbildung, wodurch es auch Bereiche gibt, in denen ich mich mal mehr anstrengen muss.

Was macht mehr Spaß?

Auch das ist Typfrage. Mir persönlich macht das Studium insofern mehr Spaß, als dass es mehr fordert und ganz neue Einblicke gibt. Das war damals in der Ausbildung aber ähnlich, denn zu diesem Zeitpunkt war auch dort alles neu. Es hat beides seinen Charme und macht unheimlich viel Spaß.

Was ist abwechslungsreicher?

Während der Ausbildung habe ich Berufsschulblöcke, Theorie- und Praxisabschnitte absolviert. Dadurch war es sehr abwechslungsreich. Im dualen Studium habe ich jedoch die Möglichkeit, in noch mehr Abteilungen und Verfahrensweisen des Hauses zu schnuppern, weshalb ich das Studium für abwechslungsreicher halte. Die Abstufung ist aber gering. Beides vergeht wie im Flug, weil wir immer wieder Neues kennenlernen.

Welche Karrierechancen habe ich anschließend?

Nach der Ausbildung kann ich bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland als Bearbeiterin im Bereich Rente oder Reha arbeiten. Anschließend habe ich die Chance auf eine interne Aufstiegsfortbildung, eine Fortbildung zum/r „Geprüften Sozialversicherungsfachwirt /-in für die Fachrichtung gesetzliche Rentenversicherung“ oder einen der Studiengänge im Haus. Nach dem dualen Studium kann ich ohne weitere Fortbildung direkt als Sachbearbeiterin in verschiedenen Bereichen beginnen zu arbeiten. Dazu gehören die Renten- und Reha-Sachbearbeitung, der Auskunfts- und Beratungsdienst, aber auch der Prüfdienst oder andere Bereiche bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland.

Ausbildung oder duales Studium - Was ist besser bezahlt?

In der Einstiegsebene und während der Ausbildung oder des Studiums ist der Gehaltsunterschied nicht allzu groß. Das Studium ist etwas besser bezahlt, da es einen höheren Anspruch und höhere Anforderungen hat. Während der Ausbildung gibt es allerdings pro Ausbildungsjahr 50 Euro Lernmittelzuschuss und wer seine Abschlussprüfung beim ersten Mal besteht, erhält eine Erfolgsprämie von 400 Euro.

Was hat bei dir letztlich den Ausschlag gegeben, dass du dich nach der Ausbildung noch für das duale Studium entschieden hast?

Nach dem Studium habe ich wesentlich mehr Einsatzmöglichkeiten innerhalb des Hauses. Das heißt, ich kann ohne weitere Fortbildung aufsteigen oder besser in andere Abteilungen wechseln, falls ich mich dazu entschließen sollte.

Würdest du rückblickend den gleichen Weg gehen oder lieber direkt ein duales Studium beginnen?

Das ist schwer zu sagen. Ursprünglich wollte ich direkt studieren, hatte aber dann aufgrund verschiedener Umstände die Ausbildung begonnen. Jetzt bereue ich es nicht. Wenn andere mehr lernen, kann ich mich dank meines Vorwissens zurücklehnen und auf das konzentrieren, was neu ist. Das schafft eine gewisse Ruhe. Außerdem habe ich ein Fangnetz, falls es während des Studiums zu Problemen kommt und ich abbrechen müsste. Dafür habe ich aber für den gleichen Abschluss, den auch meine Kommilitonen haben, die direkt nach dem Abi gestartet sind, letztlich die doppelte Zeit gebraucht. Insgesamt habe ich durch die Ausbildung aber schon Kontakte im Haus knüpfen können, kenne die groben Abläufe und die Gebäude. Das erleichtert vieles.

Fazit: Wer es gern etwas ruhiger angehen lassen möchte, kann die Ausbildung machen und sich dann fortbilden. Wer gleich mit Vollpower zum Ziel kommen möchte, sollte direkt das duale Studium beginnen.

Wem empfiehlst du eher die Ausbildung und wem das duale Studium?

Der erreichte Bildungsabschluss einer allgemeinbildenden Schule gibt schon den größten Hinweis, was man eher machen sollte.

Insgesamt ist die Ausbildung eher für den Praktiker geeignet, das Studium für den Theoretiker. Wer kein Problem damit hat, sich später fortzubilden, kann mit der Ausbildung eine gute Grundlage schaffen.

Welche Voraussetzungen sollte man für das duale Studium erfüllen?

Man sollte Gesetze lesen und verstehen können, mutig sein, neue Wege einzuschlagen, organisiert arbeiten können und wissen, wie man am besten lernt. Teamfähigkeit erleichtert zudem vieles.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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Konstanze Dietrich
Halle (Saale)
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